Das Image der heutigen Stadt wurde durch die Bauarbeiten nach den großen Überflutungen im Jahre 1879 stark beeinflusst. Durch den damaligen Baustil, der Sezession (Jugendstil) wurde Szeged eine Stadt der Paläste. Die großbürgerlichen Luxuspaläste wirken mit ihren inneren Treppenhäusern aus Schmiedeeisen, den originalen Keramiken an den Fassaden und den bunten Fenstergläsern sehr pompös.
Hier einige hervorragende Meisterwerke aus dieser Epoche:
Der Wasserturm auf dem Szent István Platz wurde im Stil der geometrischen Sezession 1904 nach den Entwürfen von Szilárd Zielinski erbaut. Der Turm besteht gänzlich aus Eisenbeton, was damals eine kostengünstige Bauausführung war. Mit seinen 55 Meter war er zu der damaligen Zeit der höchste Wasserturm der Welt.
Die nach den Entwürfen von Lipót Baumhorn gebaute Neue Synagoge ist die viertgrößte Synagoge der Welt. Ihre Kuppel ist 48,5 Meter hoch und hat ein Fassungsvermögen von 1340 Personen. Die Synagoge im maurischen Jugendstil bezauberte vor 110 Jahren und bezaubert heute noch mit der um die Jahrhundertwende so typischen, ungewöhnlichen Verflechtung der Andacht und der Pracht aller Gläubigen und Besucher.
Ohne Zweifel ist das bedeutendste Gebäude der Sezession das Palais Reök. Es ist in Ungarn eines der schönsten Baudenkmäler dieser Zeit. Es wurde von dem in Szeged geborenen Architekten Ede Magyar im Jahre 1907 entworfen und diente als dreistöckiges großbürgerliches Wohnhaus der Familie Reök. Heute beherbergt das Gebäude das regionale Kunstzentrum.
Das ebenfalls von Ede Magyar entworfene Palais Ungár-Mayer, das sich an der Ecke der Kárász Straße und des Dugonics Platzes befindet, wurde im Stil der späten Sezession erbaut. Das damals zweitgrößte Gebäude der Stadt hat man im Jahre 2000 vollständig renoviert.
Auch das Palais Goldschmidt entwarf der Szegeder Architekt Ede Magyar, das aber leider den Umbauarbeiten der grauen 50-er Jahre zum Opfer gefallen ist. Nur einige Mädchenfiguren am Eingangsflur erinnern an die frühere Pracht.
Das Reformierte Palais entwarf Ede Magyar als Auftrag der reformierten Kirche. Es diente als Wohnhaus der Priester und Schüler der protestantischen Schule. Seit den Rekonstruktionsarbeiten 1991 befinden sich im Inneren des Gebäudes Büros, Wohnungen und im Erdgeschoss verschiedene Geschäfte.
Das dreistöckige Palais Gróf hat drei Fassaden, die sich in drei verschiedenen Straßen befinden. Es hat zudem zwei Türme und mehrere Balkons. Entworfen wurde es von Jenő Raichle, genauso, wie das Móricz-Haus, das mit Zsolnay Keramiken verziert wurde und über schöne Balkongeländer aus Schmiedeeisen verfügt.
Mit seinen volkstümlichen Motiven ist das Palais Deutsch ein gutes Beispiel für die ungarische Sezession. Es wurde von Mihály Erdélyi entworfen.
Aus unseren Infoprospekten erfahren Sie Weiteres über diese und andere wunderschöne Gebäude der Jahrhundertwende in Szeged.