Den Namen von Albert Szent-Györgyi kennt man nicht nur in Szeged, sondern auf der ganzen Welt. Doch hatte die Stadt Szeged das Privileg, mit Würde auf den ungarischen Wissenschaftler stolz zu sein, er ist nämlich der Einzige, der in seinem Heimatsort gelebt und gearbeitet hat, als ihm der Nobel-Preis verliehen worden ist.
Der ehemalige Rektor der Szegeder Universität hatte ein lebhaftes Leben, sowohl im wissenschaftlichen als auch im privaten Bereich. Die kurze aber beinahe vollständige Vorstellung dieses Lebens, das reich an Erlebnissen und spannenden Geschichten war, könnte für Viele interessante Neuigkeiten enthalten.
Albert Szent-Györgyi ist in Budapest, am 16. September 1893 geboren. Seine hohe Intelligenz soll er wohl mütterlicherseits geerbt haben, da sie aus einer rein wissenschaftlichen Familie stammte. Der Urgroßvater von Albert Szent-Györgyi, Mihály Lenhossék war Arzt, Universtitätslehrer und Ungarns Oberarzt. Sein Onkel, József Lenhossék war ebenfalls Arzt, Anatomieprofessor und Antropologe und wurde in 1873 ordentliches Mitglied der Ungarischen Wissenschaftlichen Akademie. Nach einer Legende der Familie war er die allererste Person in Ungarn, der in Budapest über einen Mikroskop verfügt hatte. Der junge Albert Szent-Györgyi war anfangs ein schlechter Schüler, jedoch entschied er sich, Medizin zu studieren, was ihm wegen seiner schamhaften Schulergebnisse und aus Angst, die Ärztedynastie damit zu kompromittieren, sein Onkel verboten hat. Als eine Art Probe musste er dann seine ersten Arbeiten über den Enddarm, später über die Augen schreiben. Anschließend wechselte er auf das Biologische Institut.
Im Ersten Weltkrieg nahm er als Soldatenarzt teil. Weil er das dort erlebte Elend schwer ertragen konnte, schoss er mit seinem Gewähr in seinen eigenen Arm um ins Krankenhaus kommen zu können. 1917 heiratete er seine erste Frau, Kornélia Demény, 1918 kam ihre Tochter, Nelli zur Welt. In den schwierigen Jahren nach dem Krieg musste er viel entbehren, litt an Hungernot und lebte in mehreren Ländern, bis er am 26. Oktober 1930 in seine Heimat zurückkehrte und zog wieder in seine Geburtsstadt, nach Szeged. Durch die Förderung der Stiftung Rockefeller rief Szent-Györgyi ein modernes wissenschaftliches Zentrum und die Biochemische Schule ins Leben. Er führte einen damals völlig neuen Unterrichtsstil ein: im Vergleich zu den steifen und respektorientierten Professoren war er sehr demokratisch zu seinen Schülern: Er erwartete von ihnen, dass sie mit ihm diskutieren, er hat sie in seine Wohnung eingeladen, ging mit ihnen ins Kino oder zum Wandern. Der Professor und Polyhistor, der Tennis spielte sowie Segelflug lernte und generell ein ziemlich aktives Leben führte, war ein sehr gutes Vorbild für seine Studenten.
Quellen der Infos:
- Wikipedia
- Szegeder Universität – Gedenkseite Albert Szent-Györgyi
Quelle des Fotos: Google